Sammy's Geschichte III

​​​​Zweifellos zeigt die Art und Weise der Behandlung von Macht- und Hilflosen, wofür Tiere prädestinierte Kandidaten sind, am meisten über einen Menschen. Milan Kundera, tschechischer Schriftsteller (geb. 1929)
Ich habe zu lange zur Tierquälerei geschwiegen. Tierquälerei ist, wenn man Tiere ungeschützt hält, so dass sie zu leichter Beute werden. Tierquälerei ist, wenn man totkranke Tiere  nicht von einer TierärztIn fachgerecht versorgen, sondern einfach sterben, besser gesagt elendig krepieren lässt, weil das billiger ist. Tierquälerei ist, wenn man Katzen, insbesondere von Katzenschnupfen und Katzenseuche verseuchte Katzen unkastriert und ungeimpft hält, so dass sie ihre Krankheiten ungehindert ausbreiten können. Tiere verantwortlich zu machen für das eigenen Fehlverhalten ist allerdings der Gipfel. So wie die Tötung des Hundes der Gipfel war. Hätte ich eher, 1 Jahr zuvor, die Behörden benachrichtigt wie man es mir vom Tierschutz geraten hatte, hätte ich dem Hund vielleicht das Leben retten können. Man hätte da vielleicht veranlassen können, dass er zu tierfreundlichen, lieben Leuten kommt, was dieser liebe, verschmuste Hund sicher verdient gehabt hätte. Aber ich habe geschwiegen, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass jemand so grausam sein könnte, wie es die Tierhalter und der Tierarzt(1) waren. Ich werde nicht länger schweigen. Tierquälerei, dazu zählt auch die gemeine Tötung, ist zu Recht eine Straftat. Wer schweigt macht sich mitschuldig und wer lügt, um Straftäter zu schützen macht sich ebenfalls mitschuldig.
 
Anzeige wegen Tötung ohne zwingenden Grund

Das Veterinäramt macht mich darauf aufmerksam, dass ich eine Anzeige erstatten kann, da das Verhalten des Hundes kein Tötungsgrund war und somit strafbar, aber dass das Verfahren eingestellt werden wird, da sich der Tierarzt und der Halter herauslügen werden. Somit kann die Anzeige nur Signalwirkung haben. Sinn der Anzeige ist, zumindest zu versuchen die vorhandenen und zukünftigen Tiere zu schützen, denn der Tierhalter ist offensichtlich der Meinung, die Tiere die er nicht haben will, aus welchen Gründen auch immer, problemlos entweder selbst töten oder töten lassen zu können. Das gleiche gilt für den Tierarzt(2). Er tötet auf Halterwunsch und TierbesitzerInnen die ihre Tiere ohne zwingenden Grund bei ihm entsorgen wollen, gibt es immer wieder. Vermutlich sind es mehrere tausend Tiere die auf diese Art und Weise jährlich von TierärztInnen in Deutschland auf gemeine Art und Weise, zwar strafbar, aber ungestraft entsorgt werden. Schon in der Ausbildung zum Tierarzt werden Tiere getötet oder auch gequält bei Versuchen, selbstverständlich mit Genehmigung und ohne zwingenden Grund. Die Zunft hält sich nicht automatisch an die Tierschutzgesetze oder an ihre eigene Berufsordnung, wie viele naive TierfreundInnen vielleicht annehmen. Aus diesem Grund ist eine Anzeige wichtig, auch wenn man nicht mehr als eine Signalwirkung erreichen kann. Das Signal, dass es unbequem werden kann, wenn man gemein und ohne wichtigen Grund tötet ist immer besser als keine Reaktion, die diese GewalttäterInnen in dem Glauben lässt, sie können problemlos machen was sie wollen. Das bedeutet für die noch lebenden Tiere eine noch größere Gefahr ebenfalls auf diese gemeine Weise entsorgt zu werden.
 
Tötungsgrund: dem Hundehalter droht eine Anzeige 
Sammy ist jung und ausgesprochen menschenfreundlich. Er wird ohne zwingenden Grund getötet und mutiert nach seinem Tod zum „äußerst aggressiven“ Hund.

Ein junger Hund jagt und tötet ein Wildtier, aufgrund mangelnder Führung und Erziehung. Dem Hundebesitzer droht eine Anzeige von der Jagdbehörde. Er will daraufhin den Hund töten lassen, wobei er sich ganz sicher ist, dass sein Tierarzt das machen wird. Mehrere Nachbarn intervenieren, wollen den Hund aufnehmen und besorgen ihm zusätzlich einen Platz im Tierheim. Dieses Angebot wird ausdrücklich auch für die Zukunft gemacht, insbesondere für den Fall, dass der Hund getötet werden soll. 

Der Hundehalter aber sagt, entweder er behält ihn oder er tötet ihn. Er ist davon überzeugt, dass der Hund wieder jagen gehen wird und tut nichts um ihn daran zu hindern, obwohl er unweit des Waldes wohnt. Der Hund geht aber nicht mehr jagen, sondern jagt nur noch wie gewohnt auf dem Grundstück die Katzen, was die Besitzer nicht sonderlich stört. 
1 Jahr später verjagen die beiden Hunde des Halters einen Hund von ihrem Gelände. Der fremde Hund wird dabei leicht verletzt, durch welchen Hund weiß man nicht. Seine Halterin droht mit einer Anzeige gegen den Hundebesitzer, da sie sich darüber ärgert, dass die Hunde unbeaufsichtigt waren und sie dadurch in diese unangenehme Situation geraten ist. Daraufhin lässt der Hundehalter seinen jungen Hund von seinem Tierarzt töten. Die Nachbarn zeigen den Hundehalter und den Tierarzt an. 

Auf die Anzeige hin sagt der Halter, dass der Hund nicht nur Beutetiere, sondern auch Menschen angegriffen hat, darunter Kinder die vom Hund böse angeknurrt worden sein sollen und die Passantin deren Hund verjagt wurde. Die Passantin widerspricht dem. Sie wurde nicht angegriffen, sondern ihr Hund. Sie hält die Hunde, aufgrund ihres Gesamtverhaltens während des Vorfalls und dem ansonsten freundlichen Verhalten danach auch nicht für gefährlich und ist entsetzt über die Tötung des Hundes und fragt sich wie man so grausam sein kann.

Der Halter sagt teilweise die Wahrheit, wenn es ihm dazu dient den Hund gefährlich für Mensch und Tier darzustellen. Zusätzlich verfälscht er die Datierung der teilweise tatsächlichen Vorfälle, um den Hund abartig aggressiv und unberechenbar erscheinen zu lassen. Dazu gehören zwei Vorfälle die angeblich an den zwei Tagen vor der Tötung passiert sein sollen, um die erfundene unberechenbare Aggressivität des Hundes glaubhaft zu machen. Offensichtlich ist dem Hundehalter bewusst, dass die Tötung des Hundes nicht gerechtfertigt, eine pure Gemeinheit und Grausamkeit war und natürlich strafbar, sonst brauchte er schließlich nicht zu lügen. 

Es werden zwei „Sachverständige“ vom Hundehalter genannt, die die Tötung des Hundes aufgrund der zum Teil erfundenen Aussage des Hundehalters befürworten. Dabei handelt es sich um den Tierarzt der den Hund getötet hat und einen guten, alten Bekannten des Hundehalters der aufgrund der Anzeige wegen der Tötung sozusagen um Nachbarschaftshilfe gebeten wurde. Alle drei wissen natürlich, dass es keinen Tötungsgrund gab und dass hier eine Straftat vorliegt.

Der später getötete Hund jagte nach dem Vorfall mit dem Reh nicht mehr, obwohl er ständig freilaufend war und am Waldrand wohnte. Hier wird deutlich, dass das Jagdproblem alleine auf unzureichender Führung beruhte und ohne Aufwand behebbar war.

Die Hunde wollten den fremden Hund offensichtlich gar nicht verletzen, denn von ihren körperlichen Möglichkeiten wäre es für sie ein Leichtes gewesen, auch einzeln, den anderen Hund ernsthaft zu verletzen. Im übrigen kam es nur zu diesem Vorfall, weil die Hunde nicht sicher verwahrt worden waren und somit ohne Anwesenheit des Halters oder eines anderen Menschen frei umherliefen und den fremden Hund lediglich von ihrem Territorium vertreiben wollten.
Die Hunde durften auf dem Grundstück immer jagen. Sie hatten nie gelernt, dass sie nicht jagen durften. Somit war es für sie ein völlig normales Verhalten. Da beide Hunde unausgelastet waren und nicht sicher gehalten wurden jagten sie auch Autos. Das hatte der junge Hund vom Muttertier gelernt.

Die Hunde haben immer ihr Territorium verteidigt. Schon die Hündin brachte dies dem jungen Hund bei. Das führte dazu, dass kaum noch jemand den Wirtschaftsweg der durch das Territorium führt entlang ging, schon gar nicht mit Hund, um Problemen aus dem Weg zu gehen, denn jeder Hundehalter weiß, dass das Territorialverhalten ein Problem sein kann. Deshalb halten die meisten Leute ihren Hund sicher im eingezäunten Gelände. Will man das nicht, ist sicher nicht der Hund schuld, sollte es zu einem unerwünschten Zwischenfall kommen. 

Die Besitzer von Sammy haben keinerlei Verantwortung für ihr eigenes Fehlverhalten übernommen, sondern den Hund für das falsche Verhalten von Menschen verantwortlich gemacht und ihn mit dem Tod bestraft oder sollte man richtigerweise sagen: Sie haben ihn regelrecht hingerichtet? Und das für Dinge die sie zu verantworten hatten und obwohl genügend Alternativen zur Tötung vorhanden waren.

Wer gewohnheitsmäßig Tiere tötet stumpft ab und verroht. Er verliert jedes Maß für sein Handeln und wird zum Straftäter.A.M.